Wer über ein Investment in Fonds nachdenkt, sollte sich vorab über sein persönliches Anlageprofil im Klaren sein. Welche Ziele verfolge ich mit der Anlage, wie viel Risiko möchte ich eingehen? (Wie finde ich den für mich passenden Fonds?). Das Anlageprofil bildet die Grundlage bei der Wahl des passenden Fonds. Auf der anderen Seite sollten Sie sich selbstverständlich auch einen Überblick verschaffen, was der jeweilige Fonds „leistet“ – um abgleichen zu können, ob er zum persönlichen Risiko- und Anlegerprofil passt. Zu diesem Zweck werden auf einem so genannten Factsheet die wichtigsten Kennzahlen des Fonds zusammengefasst. Doch was sagen diese Daten aus? Anhand des Aufbaus des Produktblatts möchten wir Ihnen grundlegende Inhalte und ausgewählte Kennzahlen erläutern, die etwas Klarheit über einen Fonds schaffen können. Für weitere Fragen stehen Ihnen Ihre Raiffeisenberaterin bzw. Ihr Raiffeisenberater zur Verfügung.

Volatilität

Die implizite Volatilität wird in Prozent angegeben und ist eine Kennzahl für die Risikobewertung eines Investments. Ein Wert von 20 Prozent bedeutet, dass der Kurs des Fonds in einem gewissen Zeitraum mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 Prozent innerhalb von 20 Prozent nach oben oder unten zu erwarten ist. Die historische Volatilität sagt aus, wie stark ein Titel in der Vergangenheit um seinen Mittelwert geschwankt ist. Bitte beachten Sie:

  • Die Volatilität zeigt nicht an, wie hoch die stärksten Kursausschläge ausgefallen sind.

Sharpe-Ratio

Diese Kennzahl gibt Auskunft über das Risiko-Ertrags-Verhältnis eines Fonds. Sie setzt die erzielte Rendite ins Verhältnis zum eingegangenen Risiko. Entwickelt wurde sie vom US-Ökonomen William Sharpe, der 1990 den Wirtschaftsnobelpreis erhielt. Die Sharpe-Ratio drückt aus, wie sich ein Fonds im Verhältnis zur Volatilität seines Portfolios entwickelt hat. Angegeben wird das in absoluten Zahlen. Je höher der Wert ausfällt, desto eher wird das übernommene Risiko abgegolten:

  • Liegt sie über eins, hat der Fonds eine Mehrrendite relativ zum eingegangenen Risiko (ausgedrückt als Volatilität) erzielt.

  • Bei einem Wert zwischen null und eins liegt die Rendite über der Geldmarktverzinsung, entspricht jedoch nicht dem kalkulierten Risiko.

  • Bei einer negativen Sharpe-Ratio erreicht die Rendite des Wertpapiers nicht die einer risikolosen Geldmarktanlage.

Mit dem Sharpe-Quotienten kann die vergangene Wertentwicklung von Investmentfonds miteinander verglichen werden. Bitte beachten Sie:

  • Die Sharpe-Ratio ist vor allem dann aussagekräftig, wenn sehr ähnliche Fonds gegenübergestellt werden.

  • Diese Kennzahl beruht auf Daten der Vergangenheit und kann nicht als verlässlicher Indikator für das künftige Risiko-Ertrags-Profil herangezogen werden.

Maximum-Drawdown

Während die Volatilität die komplette durchschnittliche Schwankungsbreite eines Fonds (nach oben und nach unten) abdeckt, stellt der Maximum-Drawdown den größten zwischenzeitlichen Wertrückgang eines Fonds dar. Er beziffert den maximalen kumulierten Verlust vom höchsten Kurs innerhalb einer betrachteten Periode in der Regel als Prozentwert. Je höher der Wert, desto höher der Maximalverlust, den Anlegerinnen und Anleger in einem bestimmten Zeitraum hätten erleiden können. Auch der Maximum-Drawdown zählt zu den Kennzahlen der Risikobewertung eines Investmentfonds. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass diese Kennzahl nichts über die Häufigkeit großer Verluste aussagt.

Rendite

Sie ist der Ertrag einer Geldanlage, der innerhalb eines Jahres erzielt wird. Die Rendite wird jeweils in Bezug mit dem Kapitaleinsatz der Anlegerin bzw. des Anlegers gesetzt und wird somit in Prozent angegeben. Sie ist ein wichtiger Aspekt zur Erfolgsmessung der Kapitalanlage. Werden alle Kosten für die Kapitalanlage (in diesem Fall für den Fonds) einbezogen, spricht man von der Nettorendite.

Restlaufzeit

Sie ist eine beliebte Kennzahl bei Anleihefonds und gibt den Zeitraum bis zur Tilgung (= Rückzahlung) von Anleihen an. Dieser ist bei der Abschätzung von Rendite und Risiko nicht unerheblich.

Anleihen in einem Fonds haben unterschiedliche Laufzeiten. Grundsätzlich gilt: Steigt das allgemeine Zinsniveau, fällt der Kurs von Anleihen. Je kürzer die Restlaufzeit bei Anleihen ist (z. B. zwei oder drei Jahre), desto geringer wirken sich Zinsänderungen auf ihren Kurs aus. Staatsanleihen mit 100-jähriger Laufzeit hingegen haben ein deutlich höheres Zinsänderungsrisiko – sie weisen jedoch auch ein höheres Ertragspotenzial auf.

Duration

Die Duration, auch Kapitalbindungsdauer genannt, ist eine Kennzahl für die Risikobewertung von Anleihen. Sie gibt die Zeitspanne an, bis das in die Anleihe investierte Kapital wieder an die Anlegerin bzw. den Anleger zurückgeflossen ist. Im Gegensatz zur Restlaufzeit werden bei der Duration auch zwischenzeitliche Zahlungen – beispielsweise durch Zinserträge – eingerechnet.

Rating

Nicht nur die Bonität (Kreditwürdigkeit) von Unternehmen oder Ländern, sondern auch von emittierten Wertpapieren (Anleihen) werden in einem Rating bewertet. Dieses wird von speziellen Rating-Agenturen nach einem systematischen Ansatz erstellt. Die beste Bonität wird mit dem Rating AAA angegeben, die schlechteste mit D. Schlechtere Bonitäten bedeuten für die Anlegerinnen und Anleger sowohl ein größeres Risiko als auch höhere Ertragschancen. Das Fondsmanagement der Raiffeisen KAG setzt in den Anleihefonds vorrangig auf Anleihen im höheren Bonitätsbereich (Investmentgrade, AAA bis BBB), es gibt jedoch auch Fonds, die gezielt in die schlechteren Bonitäten investieren, da diese höhere Renditen aufweisen.

Datum der Ausschüttung

Ab diesem Tag wird die Ausschüttung durchgeführt. Sollte dieses Datum in einem Jahr auf das Wochenende oder einen Feiertag fallen, kann die Ausschüttung auch entsprechend verschoben werden (z. B. auf den nächsten Wochentag). Das österreichische Investmentfondsgesetz sieht vor, dass die Ausschüttung innerhalb von vier Monaten nach Ende des Rechnungsjahres durchgeführt werden muss.

Fondsrechnungsjahr

Was bei Unternehmen das Geschäftsjahr ist, ist bei Investmentfonds das Fondsrechnungsjahr. Es ist jene Berichtsperiode, für welche die Entwicklung des Fonds betrachtet und durch eine Wirtschaftsprüferin bzw. einen Wirtschaftsprüfer kontrolliert wird. Nach Abschluss des Rechenjahres wird die Höhe der Ausschüttung von der Kapitalanlagegesellschaft beschlossen.

Mit dem FondsFinder den Überblick bekommen

Der FondsFinder macht es einfach, unser Fondsangebot nach Ihren Wünschen zu filtern. In einfachen Schritten erhalten Sie anhand der von Ihnen gewählten Kriterien eine entsprechende Fondsübersicht.

Dieser Inhalt ist nur für institutionelle Anlegerinnen und Anleger vorgesehen.

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