Entwicklung Emerging-Markets-Aktien
In den letzten zehn bzw. 15 Jahren entwickelten sich US-Aktien gegenüber Aktien aus den Schwellenländern besser. Dies lässt sich auf die vielen Technologiegiganten zurückführen, die in dieser Zeit in den USA heranwuchsen. Gleichzeitig verdauten die bis dahin rasant gestiegenen chinesischen Aktien das massive Wachstum der vorangegangenen Jahrzehnte und es begann ein weiterer massiver Wandel in der chinesischen Volkswirtschaft. Parallel dazu erwachte Indien aus seinem Dornröschenschlaf und wurde volkswirtschaftlich und bei der Aktienperformance in den letzten Jahren zu einem der Top-Länder.
Innerhalb der Schwellenländer vollzogen sich ähnliche Bewegungen wie in vielen entwickelten Märkten: einzelne Sektoren wie Technologie, Finanz sowie zum Teil auch Konsum und Gesundheit zeigten enormes Wachstum, während andere Branchen stagnierten oder gar schrumpften.
Aktuelle Entwicklung Schwellenländer-Märkte
Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen in den Emerging Markets
Aktienauswahl in den Emerging Markets
Sowohl bei den entwickelten Märkten als auch in den Schwellenländern ist daher eine gute Auswahl von Unternehmen, Branchen und Ländern mehr denn je ein zentraler Erfolgsfaktor. Genau hier kommt die langjährige Expertise unserer erfahrenen Fondsmanager:innen ins Spiel. Schwellenländer-Investments (sowohl Aktien als auch Anleihen) sind eine Kernkompetenz der Raiffeisen KAG. 14 unserer Investmentspezialist:innen widmen sich ausschließlich diesen Märkten und verfügen in Summe über rund 25 Jahre an Branchenerfahrung.
Was spricht für die Emerging Markets?
Die starke Differenzierung zwischen Branchen und Regionen bedeutet nicht, dass grundlegende länderspezifische Faktoren (wie etwa volkswirtschaftliche und fiskalpolitische Aussichten, Staatsverschuldung, Demografie, Inflation und Geldpolitik) oder die Bewertungsniveaus der einzelnen Länder und Finanzmärkte bedeutungslos geworden sind. Im Gegenteil: Betrachtet man die Aktienbewertungen, dann handeln die Schwellenländer mit deutlichen Abschlägen (sie sind also sehr viel günstiger) als viele entwickelte Aktienmärkte.
Diese Bewertungsabschläge sind jedoch nur teilweise mit unterschiedlicher Branchenzusammensetzung oder höheren Risiken erklärbar und bedeuten tatsächlich langfristig attraktivere Investmentchancen. Mehr noch: Die Bewertungen etwa in den USA (als den weltweit dominierenden entwickelten Aktienmarkt) sind nicht nur deutlich höher, sondern sie basieren auch noch vielfach auf extrem hohen Gewinnmargen, die teilweise weit über historischen Durchschnittswerten liegen. Sollten diese Gewinnmargen zu ihren Durchschnittsniveaus zurückkehren, wären die entsprechenden Aktien sogar noch viel teurer. Genau das Gegenteil ist in vielen (nicht allen) Schwellenländern der Fall: Zu relativ günstigeren Bewertungsniveaus gesellen sich derzeit oftmals unterdurchschnittliche Gewinnmargen. Deren Rückkehr zu langfristigen Durchschnittswerten würde die Bewertungen der entsprechenden Aktien noch deutlich günstiger und somit attraktiver machen.
Aus dieser Konstellation heraus ergibt sich ein deutliches Outperformance-Potenzial für Schwellenländeraktien gegenüber vielen entwickelten Märkten. Ob dieses Potenzial in den kommenden Jahren auch tatsächlich (voll) realisiert wird und sich in entsprechend überdurchschnittlichen Erträgen für Investor:innen niederschlägt, kann nicht garantiert werden, sondern bleibt abzuwarten. Und einmal mehr muss betont werden, dass den höheren Ertragspotenzialen auch höhere Risiken gegenüberstehen. Emerging-Markets-Aktienfonds weisen nach wie vor in der Regel eine erhöhte Schwankungsbreite auf, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können.
Nachhaltigkeit in Emerging Markets
Erhebliches Potenzial ergibt sich in den Schwellenländern auch aus dem Trend zu nachhaltigerem, verantwortungsvollerem Wirtschaften. Ob Klima- und Umweltschutz, bessere soziale Standards, weniger Korruption und eine transparentere Unternehmensführung – viel Positives hat sich auf diesen Gebieten bereits getan und noch sehr viel mehr könnte sich hier in den kommenden Jahrzehnten tun. Dennoch bringen viele Anleger:innen das Thema Nachhaltigkeit kaum mit Emerging Markets in Verbindung. Dabei winkt hier „doppelter Lohn“:
Zum ersten das Ertragspotenzial, das durch verantwortungsvolleres Wirtschaften bei vielen Unternehmen erschlossen werden kann (wie etwa weniger Reputationsrisiken, Arbeitsunfälle, Gesetzesverstöße, zufriedenere, gesündere, produktivere Mitarbeiter, aktionärsfreundlichere Unternehmenspolitik, etc.).
Zum zweiten die Möglichkeit, mit dem eigenen Investment den Trend zu mehr Nachhaltigkeit zu fördern.
Der Fonds
Für nachhaltiges Investieren braucht es spezielles Know-how und gute, bewährte Analyse- und Auswahlprozesse. Die Raiffeisen KAG hat sich diese Expertise akribisch erarbeitet und wird für ihre
Wirkungsmessung
Die ausgewiesenen Daten beziehen sich auf die Unternehmen im Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmeringMarkets-Aktien im Vergleich zum Gesamtmarkt (Daten per 28.6.2024). Die Wirkung wird jährlich von der Raiffeisen KAG berechnet.*
*Um die Wirkung der Aktien-Investments im Fonds zu errechnen, wurden die Nachhaltigkeitskennzahlen von Unternehmen aus deren Nachhaltigkeitsberichterstattung übernommen. Die CO2-Emissionen werden üblicherweise in Tonnen CO2-Äquivalenten, Arbeitsunfälle als Lost-Time-Injury-Rate, die Abfallmenge in Tonnen und der Wasserverbrauch in m3 angegeben. Die Kennzahlen der einzelnen Unternehmen wurden mit deren Gewicht im Fonds bzw. im Gesamtmarkt multipliziert, die Ergebnisse pro Kennzahl miteinander verglichen. Für Anleiheteile von Fonds führen wir eine solche Berechnung derzeit nicht durch, da wir der Meinung sind, dass der „nachhaltige Fußabdruck“ dem Eigentümer, also Aktionär, zurechenbar ist, aber nicht dem Gläubiger, also Anleihekäufer.
Wie werden Nachhaltigkeitskriterien geprüft?
Eine Nachhaltigkeitsanalyse kann man sich dabei wie eine weitere Lupe vorstellen, die neue Einblicke in ein Unternehmen ermöglicht. Durch die Integration von nachhaltigen Kriterien lassen sich gewisse Risiken besser einschätzen. Ein Beispiel ist die Beurteilung von Corporate-Governance-Kriterien, zu denen etwa auch das Korruptionsrisiko zählt. Der wichtigste Analyse-Faktor in puncto Nachhaltigkeit ist für uns derRaiffeisen-ESG-Indikator.* Dessen Berechnung basiert zum einen auf zugekauften Daten und Nachhaltigkeitsanalysen von namhaften Ratingagenturen. Zum anderen greifen wir auf das Know-how des Raiffeisen-Netzwerks vor Ort zurück, um schließlich eine eigenständige, endgültige Beurteilung in Hinblick auf Nachhaltigkeit vorzunehmen.
*) Die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. analysiert laufend Unternehmen und Staaten auf Basis interner und externer Researchquellen. Die Ergebnisse dieses Nachhaltigkeitsresearch münden gemeinsam mit einer gesamtheitlichen ESG-Bewertung, inkludierend einer ESG-Risikobewertung in den sogenannten ‚Raiffeisen-ESG-Indikator‘. Der Raiffeisen-ESG-Indikator wird auf einer Skala von 0 bis 100 gemessen. Die Beurteilung erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen Unternehmensbranche.
Beispiele
Am Ende dieses arbeitsintensiven Auswahlprozesses werden beispielsweise 70 bis 90 Aktien für den Fonds Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-Aktien ausgewählt. Ein Blick auf die regionale Struktur des Fonds zeigt, dass Länder in Asien – allen voran China und Taiwan – hier derzeit den höchsten Stellenwert genießen. Einem großen taiwanesischen Microchip-Hersteller beispielsweise liegen Recycling und die Wiederaufbereitung von Wasser besonders am Herzen. Von dessen Nachhaltigkeitsstandards könnten sich auch viele westliche Unternehmen eine Scheibe abschneiden. Indiens größtes IT- und Outsourcing-Unternehmen wiederum achtet sehr auf die Weiterbildung seiner Mitarbeiter:innen und bietet darüber hinaus Frauen die Möglichkeit einer Teilzeittätigkeit nach ihrer Karenz. Das ist in diesem Land noch weitgehend unüblich.
Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-Aktien weist eine erhöhte Volatilität auf, d. h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können.